Unternehmen

Historie

Norddeutschland hält sich aus dem Großen Nordischen Krieg heraus, Preußen mischt beim spanischen Erbfolgekrieg mit. Die Franzosen dringen bis Schwaben und Franken vor, in Berlin wird erstmals Billard gespielt und Johann Sebastian Bach wird Organist in Arnstadt. Die Zeiten sind bewegt und am Horizont kündigt sich bereits das Industriezeitalter an.

Auch in Hessen. Im Tal der Horloff nahe des Hohen Vogelsberges belebt Graf Friedrich Ernst zu Solms-Laubach das Hüttenwesen wieder, das durch den 30-jährigen Krieg zum Erliegen gekommen war. Er gründet die Friedrichshütte und lässt zugleich einen Holzkohle-Hochofen und eine Gießerei errichten.

Schon zwei Jahre später wird hier aus Roheisen wertvolles Schmiedeeisen hergestellt. Die Friedrichshütte wird weiter ausgebaut und 1870 von Julius Römheld gepachtet. Damit legt er den Grundstein für die heutige ROEMHELD Gruppe, die als Hersteller stationärer hydraulischer Spanntechnik weltweiter Marktführer ist.

Dem Schwermetall bleibt das Unternehmen zeitlebens treu. Adolph Römheld gründet zunächst ein Eisenwerk, das Revolutionen und Kriege übersteht und aus dem schließlich 1948 die Maschinenfabrik und Eisengiesserei A. Römheld KG hervorgeht. Das Spezialgebiet des Unternehmens: hydraulische Spannzylinder und Hydraulikaggregate, wie sie beispielsweise für Pressen, Baumaschinen oder Walzstraßen und damit in verschiedensten Industriezweigen verwendet werden.

Selbst in Frisierstuben kann man Technik aus dem Hause ROEMHELD bewundern. Denn schon in den 50er Jahren produzierte das Unternehmen hydraulische Hubzylinder für Friseurstühle.

Gießerei Friedrichshütte

Hervorgegangen ist die ROEMHELD Gruppe aus der Gießerei FRIEDRICHSHÜTTE, deren Ursprung sich bis in das Jahr 1707 zurückverfolgen lässt. Sie ist spezialisiert auf Werkstücke in kleinen und mittleren Losgrößen aus Grau- und Sphäroguss. Die FRIEDRICHSHÜTTE gehört auch heute noch zur ROEMHELD Gruppe.

Erfahren Sie mehr über die Glut der Geschichte

Der Industrieort „Schmelz“, wie der zu Ruppertsburg gehörende Weiler noch heute bei den Einheimischen heißt, ist älter als das von Graf Friedrich Ernst 1707 neu erbaute Werk, das nach ihm „Friedrichshütte“ genannt wird und dessen 300-jähriges Bestehen wir in diesem Jahr feiern: Schon im 16. Jh. gab es an diesem Ort eine Eisenverhüttung und auch einen Hammer, wie aus den Kirchenbüchern von Ruppertsburg und Gonterskirchen hervorgeht.

Die Geschichte des Werkes ist von Veränderungen geprägt: Auf-, Ab- und Umbau, Öffnung, kurzzeitige Stillegung oder gar Schließung, gute und schlechte Konjunkturen, Friedens- und Kriegszeiten sind in den hiesigen Archiven gut dokumentiert.
Aus dem Archivmaterial und der für einen kleinen Ort bemerkenswert umfangreichen Literatur über die Entwicklung der Friedrichshütte versuchen wir die Zeitgesichte der "Schhmelz" auf wenigen Seiten zusammenzufassen.
Dabei soll der Zeit von 1870 bis zum „Schicksalsjahr 1928“ mehr Raum gewidmet werden, da sie und ihre industriellen Protagonisten, der Verein für Chemische Industrie und die Gießerei Römheld, im Schatten des Buderus-Konzerns in bisherigen Veröffentlichungen weniger im Blickpunkt standen.

Die ganze "Glut der Geschichte" gibt es hier zum Download und zum Lesen in einer PDF.